CONCERT-PORTRAIT. 17.11.2004
IST ES GENUG?.. (1993)
for ensemble, tape and solo cello * * * …MESSEUR BEE LINE – ECCENTRIC (1997) for piano …MESSEUR BEE LINE – ECCENTRIC or ARE YOU ALIVE YET, HERR MINISTER?! (2003) for flute and piano ARE YOU ALIVE YET, HERR MINISTER?!??!! (2000) for solo violin ARE YOU ALIVE YET, HERR MINISTER?!???!!! (2001) for ensemble
PLATTE REIFEN
Neue Musik und alte Struktur beim ‘Moskauer Herbst’
Beherrschendes Thema für die interessantesten Figuren auch der russischen Szene bleibt der lange Abschied von sich selbst. Dazu gehört der in Moskau wirkende Aserbaidschaner Faradsch Karajew, dessen ganz unrussisch standfest gebaute Stücke das Sentiment nicht scheuen. Das Moskauer Studio für Neue Musik widmete Karajew einen Instrumentaltheaterabend, der Kompositionen unterschiedlicher Jahrgänge zu einer Kaskade nicht enden wollender Schlußvworte übereinanderschichtete. Zu Beginn der existentialistischen Collage „Ist es genug?“ für Kammerensemble, Tonband und Cello-Solo „schlafen“ die Musiker neben oder auf ihren Instrumenten, denen vereinzelt Laute entfleuchen. Einer nach dem anderen „erwacht“, gestikuliert stumm, beginnt zu spielen. In Halb- und Vierteltonintervallen sirrende Prozessionen in Streichern und Holzbläsern kochen über zu bedrohlichem Stimmengewirr. Der hochengagierte Cellist Alexander Iwaschkin zersägt obsessiv einen einzigen Ton, versucht sich an Glocken, Gong und Holzrasseln vor der Bühne, um sich schließlich auf seinem eigenen Instrument in Flageolettsphären zu entheben. Meditative Tonbandgesänge holen desertierende Instrumentalisten wieder zurück, und nachdem der Kontrabaß mit feierlichem Trauermarsch aus dem Saal getragen wurde, beruhigt sich das Klavier erst, als sein Deckel zuklappt. Unter dem an die transkaukasische Heimat gerichteten Titel „Sind Sie noch am Leben, Herr Minister?“ firmieren brachiale Klustertänze mit Boogie-Woogie-Schwung, die Karajew sowohl für Klavier und Geige oder Flöte wie auch für ein ganzes Kammerorchester instrumentiert hat. Die Fortspinnung der Ensemblevariante umschmeicheln Trompetentonleitern und leise Beckenpulse, und die temperamentvolle Violinistin Olga Rexroth garniert ihren Part mit Volten und Grimassen.
Kerstin HOLM
Frankfurt Allgemeine Zeitung 10.12.04. N 289/Seite 37
Газета «КУЛЬТУРА»
№13 (7472) 7-13 апреля 2005г.
АЛЕКСАНДР ИВАШКИН:
«Москва, Крайстчёрч, Лондон - и весь мир...»
Беседу вел Аркадий ПЕТРОВ
- Насколько интересно для вас поколение российских композиторов последней четверти ушедшего века - Корндорф, Екимовский, Вустин, Тарнопольский, Фарадж Караев?
- Мы люди одного возраста, все они мои друзья, я с ними всеми сотрудничал. Тарнопольский, например, посвятил мне свою Хоральную прелюдию еще тогда, когда я работал в Большом театре. Совсем недавно - в ноябре прошлого года - я играл Фараджа Караева: это была премьера его новой композиции «Ist еs genug?..» («Достаточно ли?..») - коллаж, смонтированный на основе фрагментов его разных сочинений, практически, виолончельный концерт. (...) Эта композиторская команда, на мой взгляд, талантлива и самобытна. Крупнейшей фигурой среди них был покойный, к сожалению, Николай Корндорф, музыку которого я часто играю. Из тех, кто, слава богу, жив и здоров, я не знаю, кто лучший - они все яркие личности.
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